Fehler, die andere Menschen gemacht haben, sind für uns meist ein Anlaß, uns über sie aufzuregen, zu ärgern, ihnen gehörig die Meinung zu sagen und all das auszusprechen, was wir schon lange gegen sie haben.

Das entspricht nicht dem Geist Gottes! Sache von Menschen, die sich nach Jesus Christus richten, kann es nicht sein, andere zu beschämen, sondern vielmehr, ihnen zurecht zu helfen, damit sie nicht wieder denselben Fehler machen. Gemeinsame Arbeit, sei es der Schwestern auf der Krankenstation, sei es im Büro oder in. einer Kirchengemeinde gelingt nur da, wo immer wieder einmal der eine, einmal der andere zusätzliche Arbeit auf sich nimmt, um den Fehler eines anderen wieder gutzumachen.

Einem anderen helfen, seinen Fehler einzusehen, kann man nur, wenn man nicht böse wird, sondern freundlich, mit sanftmütigem Geist mit ihm redet. Ich habe manchmal darauf verzichtet, jemanden auf das, was er falsch gemacht hat, anzusprechen, weil ich so ärgerlich war, daß ich nicht ohne Schärfe mit ihm hätte reden können. Gelegentlich kann man sich so helfen, daß man: erst nach längerer Zeit mit ihm darüber redet, etwa wenn die Gefahr droht, daß er denselben Fehler noch einmal macht.

Aber das ist nicht genug. Wir sollten nicht nur in menschlicher Weisheit miteinander umgehen, sondern im Geist Gottes, der Liebe, Freude, Friede, Geduld ist und in dem wir doch das Leben haben.

Gott Heiliger Geist! Wenn ich ungeduldig bin mit anderen oder böse auf sie, dann stelle mir das Bild Jesu Christi vor Augen, der die Verfehlungen aller Menschen auf sich genommen und in seiner Liebe überwunden hat. So wirst du das Böse in mir überwinden, und ich werde gut sein können zu anderen. Amen.